Nicht hoch genug zu würdigen ist die Vorstellung des Traunreuters Fedor Michel in der Gewichtsklasse bis 41,5 kg. Bereits im Viertelfinale zeigte der Traunreuter seine Ambitionen auf den Titel auf, als er den starken El-Jarbi Khaled (Velberter BC) knapp aber hochverdient aus dem Rennen warf. Im Halbfinale sorgte ein hoher Punktsieg über den Mitfavoriten Dzhabrail Achmedov von BC Eintracht Berlin für den Einzug ins Finale, wo er Nabil Stein von Berlin-Fürstenwalde mit einer technisch brillanten Leistung nicht den Hauch einer Chance gab. Vom Gremium des DBV wurde Michel neben dem Titel auch mit dem Pokal für den besten Techniker der gesamten Meisterschaft ausgezeichnet. Gleichzeitig hat Michel damit die Fahrkarte zur Europa-Meisterschaft gelöst.
In Bestform präsentierte sich Nikolas Gorst vom SV Pocking (bis 54 kg). Nach einem klaren 3:0 über Yves Wolf vom SV Bischofswerde hätte ihm aber beinahe der bärenstarke Miah Kevon (Bonner SC) den Finaleinzug vermiest. In einer hochdramatischen Begegnung kämpfte Gorst seinen Gegner mit einem 2:1 nieder und traf im Finale auf den Magdeburger Willi Claus. Trotz des kräftezehrenden Vorkampfes beherrschte der Pockinger seinen Kontrahenten in allen drei Runden und holte sich neben dem Punktsieg den Titel des Deutschen Meisters.
Einen - so BABV-Präsident Heinz-Günter Deuster - `Wahnsinnskampf, der zwei Sieger verdient hätte` lieferten sich im Finale bis 52 kg Arthur Herdt und der Ludwigsburger Dominik Allmendinger. Pech für den Pockinger, dass sich letztendlich das Kampfgericht für Allmendinger mit 2:1 entschied. Als Trost bleibt Herdt der Vizetitel.
Zuvor hatte Herdt mit einem TKO-Sieg in der 3. Runde über Roman Dudakov (Landesverband Sachsen) und einem knappen 2:1 über Eray Kaya (Landesverband Nordrhein-Westfalen) den Endkampf erreicht.
Wenn es auch für den vierten Bayern `nur` zu Bronze reichte, ist Angelo Nikolic vom SV 1880 München eine starke kämpferische Leistung zu attestieren. Dass er schon über das für eine Deutsche Meisterschaft erforderliche Potential verfügt, bewies Nikolic im Viertelfinale, als er gegen Magomed Abdurachmanov vom TSV Berlin alle drei Runden für sich verbuchen konnte. Den Finaleinzug verbaute ihm Ali Dohler vom BC Chemnitz, den das Kampfgericht trotz einer enormen Schlussrunde des Münchners zum knappen Punktsieger erklärte.
Neben der sportlichen Leistung fiel das Bayern-Team durch ein äußerst diszipliniertes Verhalten auf. Landesjugendwart Gerhard Winnerl erwies sich einmal mehr als stolzer und fürsorglicher Delegationsleiter und die Verbandstrainer Christian Walter und Peter Stettinger bewiesen ihre große Kompetenz bei der Kampfeinstellung der jungen Athleten.
Bei seinem ersten Einsatz als Kampfrichter bei Deutschen Meisterschaften überzeugte Rene Seifert vom TSV Peißenberg mit einer weit über den Durchschnit liegenden Leistung.
Als Supervisor fungierte BABV-Präsident Heinz-Günter Deuster. der sich überaus erfreut über die Erfolge der bayerischen Athleten zeigte und dabei gleichzeitig daran erinnerte, dass die Vereinstrainer mit ihrer hervorragenden Arbeit einen erheblichen Anteil dazu geleistet haben.
Bild zeigt von links nach rechts: BABV-Präsident Heinz-Günter Deuster, Herdt Arthur, Gorst Nikolas, Nikolic Angelo, Michel Fedor, Landesjugendwart Gerhard Winnerl.




