
Diese Nachricht schockiert: Zwei Tage nach seinem fünfundachtzigsten Geburtstag verstarb völlig überraschend DBV-Ehrenpräsident Paul Forschbach.
Paul Forschbach widmete fast sein ganzen Leben dem Boxsport. 1943 trat er Colonia Köln bei und bestritt für diesen Verein fast 150 Kämpfe. In seinem Beruf als Ingenieur FH verschlug es ihn später nach Augsburg, wo er dem dortigen Polizei-SV zunächst als Trainer und dann über 15 Jahre als Abteilungsleiter angehörte. Gleichzeitig wurde er in den Bayerischen Amateur-Box-Verband als Pressesprecher auf Landes- und Bundesebene berufen. In dieser Zeit erwarb er auch die internationale Kampfrichterlizenz.
1979 erfolgte seine Berufung in den damaligen DABV. Zunächst wieder als Pressesprecher war er ab 1980 als Sportwart und Sportkoordinator tätig. Seine Wahl zum Präsidenten des Boxverbandes war eine logische Folge seiner hervorragenden Arbeit. In diese Zeit fiel auf seinen Antrag hin die Umbenennung des DABV in DBV.
Als Generalsekretär vertrat Paul Forschbach zudem die Interessen der EU-Boxunion und arbeitete als ständiges Mitglied der Kampfrichterkommission in internationalen Gremien.
Bei den Olympischen Spielen in Barcelona, Atlanta und Athen führte er als Delegationsleiter die deutsche Nationalmannschaft zu 10 Medaillen. Bei drei Weltmeisterschaften war er zudem als Sportkoordinator verantwortlich. Als seinen größten Erfolg bezeichnete er den Gewinn des Weltcups bei der Weltmeisterschaft in Bangkok.
Nach Beendigung seiner Präsidentschaftszeit im Jahre 2011 ernannte ihn der Verband zum Ehrenpräsidenten. Seine exzellenten Leistungen um den Boxsport honorierte die Bundesrepublik Deutschland mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande und dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Paul Forschbach war einmalig. Obwohl er Jahrzehnte in Bayern verbrachte, blieb er der nette `Köllsche Jung`. Sein trockener Humor, seine Ehrlichkeit, seine kameradschaftliche Einstellung und sein stets positives Denken und Handeln machten ihn zu einem Menschen, der überall Anklang und Achtung fand und damit viele Freundschaften aufbauen konnte. Er war Vorbild und Gentleman zugleich. Es fällt schwer, akzeptieren zu müssen, dass dieser sympathische Sportkamerad und gute Kumpel nicht mehr unter uns weilt.
Passend zum Gedenken an Paul Forschbach ein Zitat von Ernest Hemmingway: `Nur wenige Menschen sind wirklich lebendig, und die, die es sind, sterben nie. Es zählt nicht, dass sie nicht mehr da sind. Niemand, den man wirklich liebt, ist jemals tot.`
Dem ist nur noch eines hinzuzufügen: Paul Forschbach, alter Kumpel. Du wirst und fehlen. Wir werden dich niemals vergessen.